Tarifverhandlungen
IG-Bau 2024
Wie das ganze aus meiner Sicht abgelaufen ist.
 
 

Hallo,

 

 

ich habe es jetzt verstanden, zumindest glaube ich es.

Der Vorstand möchte den Schlichterspruch annehmen auf Gedeih und Verderb, so weit so gut. Um dieses Ziel zu erreichen ist er dann so vorgegangen.

Der erste Manipulationsversuch das Meinungsbild innerhalb IG-Bau die Mitglieder zu beeinflussen.

Robert sagt öffentlich, dass man als Vorstand den Schlichterspruch Zähneknirschend zustimmen würde.

 

Der zweite versuch die Mitglieder erst gar nicht in die Diskussionen kommen zu lassen um eventuell die BTK-Mitglieder dahingehend zu beeinflussen dem Schlichterspruch nicht zuzustimmen.

Es wird komplett überstürzt und völlig unnötig die BTK einberufen, um über den Schlichterspruch abzustimmen. Auch da wird wieder massiv vom Vorstand Einfluss genommen, so weit ich es mitbekommen habe über Carsten der es wohl als Vorteil verkauft hat diesen Schlichterspruch anzunehmen und viele sind ihm in der BTK gefolgt.

Der riesengroße Nachteil bei dieser Aktion, dass man sich jeglicher Handlungsmöglichkeiten beraubt und den Arbeitgebern komplett das Feld überlässt. Der Taktische Supergau im normalen Fall außer man möchte sich jeglicher Handlungsmöglichkeiten berauben um das ganze in eine bestimmte Richtung stoßen, dann macht das Sinn.

Der Dritte versuch:

Jetzt, nachdem die BTK zugestimmt hat, wird Stimmung gemacht in Form von Streikvorbereitungen,  um die Arbeitgeber dazu zu bewegen diesen Schlichterspruch anzunehmen und auch das Ergebnis noch als gut für uns zu verkaufen damit die Streikbereitschaft steigt.

Siehe auch dieses Video, das erklärt es recht gut.

 https://www.youtube.com/watch?v=WCFI9Ho2d8A

In dem Video sagt Robert noch nicht einmal direkt, dass es ein Abschluss über 2 Jahre ist.

Ich bin zumindest noch einer der wenigen der vor der Abstimmung in der Fachgruppe darüber diskutieren konnte, war ja nur ein Wochenende, Samstag und Sonntag dazwischen. Bei uns waren auch alle drei BTK-Mitglieder gegen die Annahme des Schlichterspruchs.

Man muss sich immer vor Augen halten, wir sind in die Verhandlungen gegangen mit der Forderung von 500 € mehr auf ein Jahr.  Bei diesem Schlichterspruch sind wir immer noch im Reallohnverlust und keiner kann sagen was in diesen 2 Jahren passieren wird.

Was soll man mit einem Vorstand machen, der seine Mitglieder derartig manipuliert und auch noch augenscheinlich sehr großen Angst hat zu Streiken. Lieber nimmt er schlechte Abschlüsse in kauf. Siehe die letzten Tarifabschlüsse der IG-Bau im Bauhauptgewerbe.

Ich werde nicht aus der Gewerkschaft austreten, dann lasse ich mich schon lieber rausschmeißen.

 

 

Wie hätte es ablaufen sollen.

Der Schlichterspruch kam am Freitag, 19.04.2024

Der Schlichterspruch wird veröffentlicht von der IG-Bau auf allen zur Verfügung stehenden Kanälen, WhatsApp, Webseite Pressemitteilungen usw.

Die Fachgruppen kommen zusammen und diskutieren den Schlichterspruch und auch an der Front in den Betrieben wird nachgefragt, wie die Mitarbeiter dazu stehen und besonders wichtig dabei auch wie die nicht Mitglieder dazu stehen, nur mit guten Abschlüssen kann man auch Mitglieder gewinnen. Das Ganze nehmen die BTK-Mitglieder mit zur Abstimmung. Zumindest hat man sich dann mal eine Meinung dazu bilden können, wie die Stimmung insgesamt ist. Wenn absehbar ist in welche Richtung das ganze läuft kann man da schon mit Streikvorbereitungen beginnen.

Am 02-03.05.2024 Abstimmung über den Schlichterspruch in der BTK, was den Riesenvorteil hat die Arbeitgeber sehr lange im Ungewissen zu lassen und wir uns halt ein sehr genaues Stimmungsbild in Bezug auf die Arbeitgeber zu haben.

Dann Streiken oder halt nicht. Das wäre der Demokratische gerechte weg gewesen den man sich in einer Gewerkschafft als auch innerhalt einer Gesellschaft wünschen würde. Es wurden alle gehört und dann abgestimmt. Es kann niemand behaupten keine Möglichkeit zum Eingreifen gehabt  zu haben.

 

Gruß

Uli